Eine ganz außergewöhnliche Erfahrung durften unsere Wölflinge und auch die beiden Sippen Mitte Juli in Detmold machen: sie nahmen dort für 3 Tage am Museumsschläfer-Programm des LWL-Freilichtmuseums in Detmold teil. Ein Mittwochmorgen in den Sommerferien, vor dem Bahnhof Holzminden sammeln sich 15 in ihre graue Kluft gekleidete Pfadfinder und Wölflinge um Schlafsäcke und Isomatten auf den Anhänger zu verladen und dann mit ihren Rucksäcken bepackt in ein neues Abenteuer zu starten.
Mit Zug und Bus geht es nach Detmold, ins wunderschöne westfälische Freilichtmuseum. Nach einer kleinen Wanderung über das weitläufige Gelände, auf der schon das erste historische Gebäude, ein Armenhaus, besichtigt wird, geht es ins Sauerländer Dorf, wo wir auf Hof Remberg unser Quartier für die nächsten 3 Tage finden. Nachdem Jungs und Mädchen sich auf den beiden Schlafböden ausgebreitet und wir „unseren“ Hof und die Nachbarhäuser näher angesehen haben, geht’s ins Paderborner Dorf, wo wir wunderschöne Papiere -z.T. mit Blüten drin- schöpfen dürfen.Dann verschaffen wir uns erstmal einen groben Überblick über das weitläufige Gelände, besichtigen die Kapellenschule, und die Wassermühle und probieren alte Holzschuhe, Betten und Schlaflager im „Haus zum Anfassen“ aus. Nach einem warmen Abendessen sind alle Museumsbesucher gegangen und wir haben das Museum für uns ganz alleine. Es ist einfach eine tolle Abendstimmung zwischen den historischen Gebäuden. Nach ein paar Runden Völkerball genießen wir den Sonnenuntergang vom Aussichtsturm aus und schmettern das Lied „Raubritter“ von oben über das friedlich darliegende Gelände. Danach sind alle ausreichend müde um in die Schlafsäcke zu krabbeln.
Der Donnerstag startet mit einer Andacht im Sauerländer Dorf und gemeinsamem Frühstück draußen. Danach schländern wir zur Bäckerei um uns anzusehen, wie das Brot, das wir hier essen, gebacken wird. Es gibt nun die Möglichkeit, das Paderborner Dorf in kleinen Gruppen zu erkunden, im Kolonialwarenladen etwas Süßes vom Taschengeld zu erwerben oder der Schmiedin bei der Arbeit zu zu sehen. Als alle wieder zurück am Hof sind, beginnen die Sipplinge eine Kothe aufzustellen, während die Wölflinge zusehen oder ihre Füße bei diesem heißen Wetter im Bach kühlen. Am Nachmittag gibt’s dann noch eine gemeinsame Führung für uns die uns unter dem Titel „Verflixt!“ den Glauben und Aberglauben der Menschen früher näher bringt und uns von Dämonen, Märchen und Bräuchen berichtet.
Auch eine Jagd darf natürlich nicht fehlen. Die neue Sippe legt uns eine Spur und an der Bockwindmühle haben wir sie eingeholt, wo sie schon mit Keksen auf uns warten. Egal wo wir unterwegs sind, klingen Lieder – egal ob mit Gitarre oder ohne – und wir kommen mit vielen Menschen ins Gespräch, die sich häufig über unseren Gesang freuen oder die uns in unserer Kluft gleich als Pfadfinder erkennen. Als es abends ein wenig kühler wird, powern sich die Kids nochmal richtig bei „British Bulldog“ aus, ehe es nochmal feierlich wird und Philipp am Ratsfelsen sein Versprechen ablegt und von mir mit dem grünen Halstuch als Wolf in unserer Meute aufgenommen wird. Und, wie sich das gehört, gibt es im Anschluss noch eine Singerunde mit Wolfsblut vor dem Hof.
Der Freitagmorgen startet nach dem gemeinsamen Frühstück (leider) mit unserem Auszug aus Hof Remberg. Zügig werden alle Sachen zusammengepackt, aufgeräumt und gefegt. Dann geht’s durchs Paderborner Dorf, wo der eine oder die andere noch schnell was beim Bäcker oder im Kolonialwarenladen kauft, zum Gräftenhof, der von uns ausgiebig erkundet wird, bevor wir unsere Reise mit Bus und Bahn (und leider auch Verspätungen) zurück nach Holzminden antreten.
Es war ein rundum tolles Lager auf dem wir wirklich viel erlebt und auch gelernt haben!
Hilke